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Dr.GASSER AKADEMIE F   L     O   W
             I. Das Reich der ExSourcen      Die Flow-Praxis geht von einem ganz pragmatischen Ansatz aus: Was immer die Tatsache ist, so ist diese nicht das entscheidende Moment; entscheidend ist, was daraus entsteht.       Entscheidend bei einem Unfall ist nicht die Tatsache, dass sich der Autofahrer schwer verletzt hat, sondern dass ihm schnell geholfen wird. Entscheidend ist nicht mehr, dass wir die Umwelt ausgebeutet haben, sondern entscheidend ist jetzt, dass wir auf sie ebenso Rücksicht nehmen, wie “auf unsere eigenen Leute”. Entscheidend bei einer Beziehung ist nicht, dass Krisen auftreten, sondern dass Krisen als Chancen für Evolution der Beziehung,
und nicht als Versagen der Partner gesehen werden. Vollkommen- heit bietet keine Chance für Entwicklung. Das war der Grund, wa- rum der Schweizer Künstler Alberto Giaco- metti sagte: “ein vollendetes Kunstwerk ist eine Niederlage”. Gerade das macht die künstlerische “Vollkommenheit” seiner Werke aus. Die Jugend weiss dies intuitiv. Die Lust am Risiko und Abenteuer
liegt darin, dass es für uns Men- schen bei vielen Gelegenheiten inte- ressanter ist, aus den tatsächlich vor- handenen Situationen aufzubrechen und Risiken einzugehen, als die Sicherheit des Bestehenden zu verlängern.  Risiko eingehen heisst, schauen, was entsteht, ohne zu Wissen, was genau entstehen wird. Wer risikofreudig ist, ist mehr interes- siert an den Innovationen als am Preis, den er dafür zahlen muss. Ganz nach dem Motto: die Welt IST nicht, sie entsteht. Flow- Praxis allerdings rät in solchen Fäl-len, im Rucksack die Geduld mit zu nehmen, und den Weg in die Zukunft pfiffig, das heisst mit Weisheit, zu organisieren und die Geborgenheit als Partnerin zur Seite zu haben.
Letztlich sind nicht Tatsachen entscheidend.   Entscheidend ist, was daraus entsteht
1. Sternweisheit
Details zu den 5 ressourciven Schätzen / 5 Ur-Reichen                          (Sie bilden die Flow-Architektur, zusammen mit den 4 Formen der Zeugung und den 3 Wegen der Umsetzung)
                II. Das Reich des Bewusstseins      Die objektiv-materialistische Sicht der Welt glaubt, mit den verschiedenen Formen der Intelligenzen die Wirklichkeit genügend erklären zu können. Diese Sicht geht davon aus, dass objektive Intelligenz, emotionale Intelligenz, Erfolgsintelligenz und andere nützliche Formen der Intelligenz genügen, um den Reichtum der Lebendigkeit zu erfassen.      Doch die konkrete Erfahrung zeigt, dass es Bewusstseinsformen gibt, die weiter reichen.      Wenn ein Angestellter in seiner Arbeit keinen Sinn erfährt, verliert er Motiva- tion und Engagement. Sinnlosigkeit ist nämlich das Gegenteil einer ResSource, sie ist eine Senke, die persönliche und motivationale Energie verschlingt und krank macht. Sinn hingegeben gibt Energie. Wer von Bergen nicht begeistert ist, wird keinen Sinn darin sehen, senkrechte Felswände hoch zu klet-    tern. Wen die Berge faszinieren, der sieht je        doch einen hohen Sinn darin, und alle
Anstrengung, selbst Entbehrungen und Schmerzen, empfindet er nicht als leidende Last, sondern als etwas, das er, der Bergsteiger, gerne gibt. Eine Mutter mit ihrem neugeborenen Kind muss nicht nach dem Sinn ihrer Existenz fragen, sie hält ihn in den Armen. Beim Kletterer wie bei der Mutter weckt die begriffene Sinnhaftigkeit die volle Aufmerksamkeit und das gesamte Engagement.      Neben der Sinnhaftigkeit gibt es viele andere Bewusstseinsformen  “der weiten Art”: etwa spirituelle Erfahrungen, transpersonale Bewusstseinszustände, ausserkörperliche Wahrnehmungen, holotrope Erlebnisse, mediale Fähigkeiten, Trancezustände, ....
     Die Flow-Praxis weckt gezielt günstige, weite Bewusstseinszustände. Ein pädagogisches Beispiel dafür  ist die Bewusstseinsschlaufe und ihr Skript.        Erteilt eine Mutter oder ein Erzieher einem Jugendlichen eine Anordnung, die nicht im voraus als Skript im Bewusstsein hinterlegt ist, so reagiert der Jugendliche mit: “Warum? “, “Warum ich? “, “Ich ha- be keine Lust!”. Vor der Anordnung zur Tat gilt es, eine Bewusst- seinsschlaufe einzubauen und das Skript der Handlung im Denken des Jugendlichen zu verankern.        Geschieht diese Skript-Veran- kerung nicht, nimmt sich der Ju- gendliche die Schlaufe selbst: er verweigert die Mitarbeit, deren Sinn er nicht einsieht, bis er von jener Person, die von ihm etwas will, eine Berücksichtigung des Sinn- Bewusstseins erhält.
2. Sternweisheit Wer den Kopf hat, hat die Hand (Tat)
                       III. Das Reich der vitalen Energien      In der ressourciven Sicht  wird der Mensch als ein Netzwerk von Energielinien verstanden. Die Tradition der alten Tolteken in Mittelamerika versteht die innere Struktur den Menschen als leuchten- des Ei. Dieses Ei wird gebildet aus Lichtfasern, die ständig schwingen. Solange diese vibrieren, lebt der Mensch. Wenn deren Bewe- gungen aufhören, stirbt der Mensch.      Analog dazu gilt: Der Mensch lebt in Wirklichkeit nur deswegen, weil ihn vitale Energie-Linien durchziehen und beleben.      Das gilt auch für Handlungen und Bezie- hungen: wer in seiner Kommunikation lebendige Energie zirkulieren lässt, der gewinnt den Anderen. Wer Härte zirkulieren lässt, stösst den Andern ab und vermasselt sich den Erfolg.      Die Flow-Praxis zeigt: wer dem Anderen          mit Härte begegnet, versetzt sich in einen         engen Bewusstseinszustand, der abschrec-
kend wirkt. Sanftheit ermöglicht hin- gegen weite Bewusstseinshorizonte.        Wie aber geht das, Sanft- heit statt Härte einzuset- zen. Beispiel:  Von Kampf bis zum Fest gibt es sieben Stufen. Die Flow-Praxis weiss, wann welche Stufen günstig einzusetzen sind, und wann nicht. Die Macht der Ohnmacht beispielsweise ist eine geheimnisvolle Angelegenheit. Dass die Ohn-Macht mehr vermag als Gewalt und Forderung, scheint auf den ersten Anblick widersinnig. In der Welt von Haben und Sein zählt Macht. Ohnmacht gilt als Versagen.      In der Welt des Flow gelten hingegen die Regeln
der vitalen Effizienz. Pfiffig eingesetzt hat Ohn-Macht eine grössere Wucht als Gewalt und Waffen.      Beispiele: eine einsame Kerze in der Nacht erhellt die Welt mehr, als 100 Klagen über Dunkelheit. Kleine Kinder haben keine Macht, sie haben die Ohn- Macht des Staunens, das gibt ihnen unerhörten Einfluss.      Die raffinierte Gewaltlosigkeit   hat sich auch politisch als erfolg- reicher erwiesen, als militärische und ökonomische Macht: z.B. Gandhi in Indien, Martin Luther King in USA,  Mandela in Süd- afrika, die Kerzen der Leipziger- Demonstranten im Jahre 1989, die  stärker waren als die stärkste Armee Europas in Ostdeutschland. Die Wahr- heitskommission von Bi- schof Tutu gab ein neues Fanal: Die Wahrheit über Täter und Ver- brechen öffentlich zu erfahren
3. Sternweisheit Elegante Sanftheit ist mächtiger als Macht und Gewalt
schafft mehr  und tiefere Genugtuung als Rache. Rache ruft nach erneuter Vergeltung, öffentliches Bekenntnis zur Wahrheit ermöglicht Versöhnung. Beispiele für den konkreten Alltag sind: Anerkennung wirkt mehr als Lob und Strafe; zuhören verändert mehr als Reden; Gelassenheit ist fähig, mehr zu tragen als Härte und Grobheit. Flow-Kommunikation ist die nächste höhere Etappe der gewaltlosen Kommunikation
                    IV. Das Reich der geheimen Identität     Der Mensch hat eine individuelle Identität. Er weiss davon, wenn er “Ich” sagt. Er hat aber auch eine geheime Identität. Sie liegt im psychologischen Unbewussten, das er nicht kontrolliert, aber das ihn kontrolliert. Diese Erkenntnis formuliert sich im Sinne Schopenhauers: “Ich kann machen, was ich will, aber ich kann nicht wollen, WAS ich will”. Was ich zu wollen habe, sagt mir das Unbewusste sowie meinen spontanen Impulse.      Es gibt eine zusätzliche vitale Identität,  jenseits von Ich-Kontrolle, Psychologie und Biologie. Sie liegt in dem, was “ich EIGENTLICH” bin.  Dort sind die Sehnsüchte beheimatet und die tiefen Wünsche. Hier ist die vitale Identität zu Hause.      Sie zeigt sich im Stolz auf das, was ich bin und tue. Sie wird mir offenbar, wenn ich z.B.     weiss, dass dies, was Ich getan habe, nicht
    “eigentlich” zu mir passt. Diese geheime Identität wird auch “der innere Meister, der “Maestro”, genannt. Oft spricht man auch “vom hohen Selbst”. Diese Instanz des Maestro ist es, die in mir denkt und liebt,  die sucht und sich wehrt, die nie stirbt. Flow-Praxis heisst dafür sorgen, dass jener, der führt, mit dem Betreuten eine Allianz eingeht und dafür sorgt, dass sie beide mit dem inneren Meister des Betreuten eine Dreier-Allianz eingehen: Führungsperson - Betreute Person - Maestro. Das hilft bei grossen Herausforderungen ebenso wie bei persönlichen Engpässen. 
     Populär gesagt heisst dies: die Führungsperson spricht zum Herzen des Betreuten, das darauf hin ihm und dem Betreuten ant- wortet.      Wenn Kinder und Jugendliche protestieren, sind sie sehr empfindsam, was ihr eigentliche, das heisst vitale Identität angeht.      Das ist eine sehr grosse Chance für alle Lehrenden und Erziehenden. Statt “Nein zum Protest” ist in der Flow-Praxis angesagt, auf das heimliche Anliegen einzugehen Solche Anliegen sind z.B.: “gehört werden”, “anerkannt werden”, “sich arti- kulieren dürfen, egal wie treffend dies ist”, “Energie-Formen aus- testen”, “die Belastbarkeit der Führungsperson testen”,  “Testen, was NUR passt und was es ist, das  EIGENTLICH passt”.
4. Sternweisheit Der verborgene Maestro bringt uns in die grossen, weiten Welten der eigentlichen  Lebensintensität
                 V. Die Vorderlist -        stratagemisches Vorgehen      Für die westliche Kultur sind die Themen von List stets abwertend betrachtet worden. Dies gilt auch heute noch. Nur im militärischen und ökonomischen Bereich ist listiges Vorgehen offiziell zugelassen, allerdings als Hinterlist.      Die chinesische Tradition hingegen arbeitet schon seit 4000 Jahren mit dem listvollen Vorgehen. Dieser Denkweise ist es gelungen, das am längsten dauernde Reich der Welt aufzubauen und zu erhalten. Wie Harro von Senger, der die 36 chinesischen “Strategeme” beschrieben hat, sagt, ist es dringend nötig, dass wir in unserem westlichen Denken endlich erkennen, welche förderliche und umfassende Kraft im listgesteuerten Vorgehen enthalten ist.  Eine neutrale Definition von List, so wie das ressourcierende Denken sie praktiziert, heisst:    “Mit wenig viel erreichen”.  Dieser Grundsatz         trennt in Führung und Erziehung die Spreu
vom Weizen. Wer in der Erziehung mit Härte und Forderungen arbeitet, der wird sehr viel Aufwand betreiben müssen, damit Kinder und Jugendliche gegen deren Einsicht und gegen deren Willen “spuren”. Härte ist unschlau, das heisst listleer. Das erfahren heute auch die USA in Afghanistan und Irak: Dort wird harte Rache und viel militärische Gewalt praktiziert und kaum Nutzen herausgeholt. Im Gegenteil. Die USA verliert laufend an Ansehen und Einfluss in der Welt.   Eine Listpraktik lautet z.B. : “Den Wind aus den Segeln nehmen”. Das bedeutet beispielsweise im konkreten Alltag, dem wütenden Gegen-
über Zeit geben, damit der Zorn “verrauchen” und das Gegenüber wieder zu seiner eigentlichen Stimmigkeit finden kann.     Zeit-lassen ist ein gewieftes Stratagem. Ein anderes Beispiel für eine Stratagem der Listpraxis lautet: “Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte”.      Im Konzept der traditionellen Pädagogik darf der Erziehende hart sein. Dennoch ist Härte nicht effizient, weil sie enorm viel Aufwand an Kontrolle, Verhärtung, Unstimmigkeit und Mühsal bringt.      Dabei entsteht erst noch ein weiterer, sehr langfristiger Nachteil: Wer konsequent mit Druck und Härte erzogen wurde, mit Sanktionen und Beloh- nungen, ist notwendiger Weise mit seinem Herzen nicht bei der
5. Sternweisheit Vorderlist hilft, im Einzelfall - selbst wenn er “schwierig” ist - das grosse Ganze verlässlich zu erreichen
Sache, denn das Herz sucht vitale, existentielle Freiheit. Deshalb braucht es immer und immer wieder von Neuem Druck und Drohungen, damit der “Hart-Erzogene” spurt, bis er nicht mehr die Grossartigkeit der vitalen Freiheit spürt.      Achtung: die Flow-Freiheit ist sehr zu unterscheiden von der Beliebigkeit. Die Flow-Praxis zeigt an vielen praktischen Beispielen aus Führung und Beziehung, aus Kommunikation und Pädagogik, wie veraltet Hinterlist ist, und dass ihr Gegenteil, die Vorderlist sehr viele günstige Wirkungen hat.      Hinterlist richtet sich gegen den Betroffenen, Vorderlist arbeitet aber mit und für den Betroffenen. Zu vorderlistigen Stratagemen gehören z.B. Schlagfertigkeit, Humor und Höflichkeit.       In der Erziehung gibt stratagemisches Denken und Handeln
handfeste Vorteile:  “Böse Taten”  sind nicht länger nur den schlechten Eigenschaften des Täters, der Lebensgeschichte oder den Umständen zuzuschreiben, sondern sind komplexen kriegerischen Strategien zuzuordnen.       Vorderlistiges, das heisst förderliches Vorgehen, arbeitet mit Stratagemen, die Krieg unnötig machen. Beispiele dafür sind: “ein Nein in ein Ja verwandeln”, “Widerstand ist keine Verweigerung, sondern eine Angebot”.  “Raum geben fürs Nachfragen statt überzeugen wollen”.  Die Techniken der Flow-StratAgeme sind heute gut ausgearbeitet und bis in die konkrete, handfeste Situation nachvollziehbar.   
grün - Farbe der Fruchtbarkeit & des natürlichen Ursprungs
blau - Farbe des Wassers & Bewusstseins 
gelb - Farbe der Sonne & der Energie 
rot - Farbe des pulsierenden Lebens & der Person 
violett - Farbe der Weisheit und der List (China) 
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Die  5 Schätze / 5 Reiche sind der erste Teil der Flow-Architektur. Der zweite Teil besteht aus den 4 Formen, wie Wirklichkeit erzeugt wird. Der dritte Teil umfasst die 3 ursprünglichen Wege der praktischen Umsetzung. Die Flow-Architektur ist das zentrale Konzept der Flow-Philosophie.  Zusammen mit drei anderen Punkten bildet die Flow-Architektur die Basis des ressourciven Praxis.  Diese vier Basis-Punkte sind das vierfache “Ja zu...!” zum Flow im Alltag. Wir nennen sie  “die vierfache Ja zu...! Basis der Flow-Praxis”.
(der existentialen ResSourcen)
Fünf elementare Königreiche warten auf jeden / jede von uns